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Erfahrungen und Erlebnisse

Fehlende Worte

Manchmal weiß ich gar nicht so genau, über was ich schreiben soll. Meine Liste möglicher Artikel ist ziemlich lang und Ideen hab ich mehr als genug. Dennoch fällt es schwer, zu entscheiden, über was es sich lohnt zu schreiben. Und viel häufiger fehlen mir die Worte.

Borderline ist eine komplexe Erkrankung, die von Traumata, Missbrauch – egal welcher Art – und verschütteten Gefühlen, die einen überfordern geprägt ist. Wie redet man über so etwas?

Hinzu kommt, dass ich wenig Rückmeldung zu meinen Artikeln bekomme. Ich weiß, ein alltägliches Problem im Internet und irgendwann zu Beginn dieses Blogs habe ich auch gesagt, ich mache das hier auch zum Teil für mich. Trotzdem schade. Heißt das doch für mich, ich weiß nicht, was meine Leser interessiert, falls ich überhaupt Leser habe.

Aber seis drum.

Worte, Schubladen und Stärken

Zurück zum eigentlichen Problem: die Worte. Manchmal fehlen sie mir. Ich möchte, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen gesehen werden, nicht in eine negative Schublade gesteckt werden, dass ihre Schwächen nicht im Vordergrund stehen, sondern das, was sie erreicht haben, geschafft haben, welche Stärken sie in ihrem Leben entwickelt haben, um genau da zu stehen, wo sie gerade sind.

Nicht jede psychische Erkrankung ist durch eine Therapie behandelbar – heilbar meist sowieso nicht. Und einem Menschen, der die meiste Zeit seines Lebens mit seiner psychischen Welt gut klar kam, zu erklären, wie so etwas in Schutt und Asche liegt, ist schwer.

Ich bin in meinem Leben schon auf Menschen getroffen, die dieses abstrakte Konstrukt von psychischen Erkrankungen einfach nur als Faulheit abtaten, als Unwillen arbeiten zu gehen, als Unlust für sein eigenes Leben einzustehen.

Überzeugen

Nur selten schafft man es, diese Menschen von etwas anderem zu überzeugen. Oftmals hilft nur die eigene Erfahrung, die zum Glück nicht auftritt. Oder leider? Das ist an dieser Stelle eine Frage des Standpunktes.

In diesem Artikel habe ich einmal erzählt, wie schwer genau das eigentlich ist. Und ich möchte das an dieser Stelle nicht wieder aufwärmen.

Nur ist es manchmal so, dass mir dann wirklich die Worte fehlen. Ich versuche es diesen Menschen trotz allem oder gerade deswegen zu erklären. Ihnen deutlich machen, dass psychische Schmerzen real sind, dass eine psychische Behinderung ebenso schwer wiegen kann wie eine körperliche.

Manchmal komme ich mir dann vor wie Don Quiote. Gegen Windmühlen kämpfen ist aussichtslos. Und doch hoffe ich, wenigstens so viele Menschen zu erreiche, vielleicht zum Umdenken zu animieren, dass sich etwas ändert. Und wenn es nur im Kleinen ist.

Ganz schön viele Worte für einen Artikel darüber, dass man keine Worte hat.

Viele Worte

Viele Worte habe ich dennoch, und bin damit auch nicht alleine. Auf dem XBlog der Alexianer erzählen Beschäftigte, also die, die genau wie ich auf dem zweiten Arbeitsmarkt sind über sich und ihr Leben, ihre Erfahrungen und über Dinge, die sie beschäftigen.

Viele Menschen – viele Worte.

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