Und dann triggert es
Erfahrungen und Erlebnisse

Und dann triggert es!

Etwas was immer wieder passiert, auch wenn man sich jahrelang mit seiner eigenen Erkrankung auseinandersetzt, seine eigenen Probleme und Sorgen kennt und genau weiß, wie sich eine Panikattacke oder eine Dissoziation ankündigt, sind Trigger.

Was sind Trigger überhaupt?

Trigger sind Situationen, Handlungen (egal ob eigene oder die Dritter), Gegenstände und vieles vieles mehr. Hier Hauptmerkmal ist, dass sei etwas in uns auslösen, etwas Negatives. Und in den wenigsten Fällen kündigt es sich an und in noch weniger Fällen kann man die Reaktion darauf verhindern.

Wer gut ist, schafft es die Reaktion, die sich über viele Jahre entwickelt hat und meistens nicht die ideale Version einer Reaktion ist, zu unterdrücken oder zu ersetzen. Die wenigsten schaffen das bei allen Triggern.

So geht es auch mir, es gibt da diesen einen Trigger, bei dem ich automatisch gereizt werde, der meine Psyche dermaßen stresst, dass ich unausstehlich werde. Ich reagiere absolut ablehnend und schnauze meine Umgebung an. Selbstschutz nennt man das wohl, denn so halte ich mir die Menschen fern und sie können mir nicht weh tun.

Hat früher funktioniert, leider habe ich mir damit auch viel kaputt gemacht. Oft genug schaffe ich es, dass ich einfach nur mit sehr angespannter Stimme darum bitte, mich alleine zu lassen oder um eine kurze Pause einzulegen. Aber dann gibt es Menschen und Situationen, da geht das einfach nicht. Die akzeptieren nicht, wenn ich um etwas bitte, die reden weiter auf einen ein.

Oder die Situation ist so verfahren, dass ich nur schwer aus meinem alten Verhalten raus komme.

Wie komm ich denn aus dem Trigger raus?

Und leider, leider bin ich oftmals auf das Verhalten oder die Akzeptanz meines Gegenübers angewiesen. Bei Menschen mit viel Verständnis oder eigenen Erfahrungen ist das einfach, bei Menschen, die Verhalten mitbringen, dass mich zusätzlich triggert (weil sie es bisher immer so gemacht haben, weil es für sie bisher so funktioniert hat oder weil sie selber aufgrund einer Erkrankung die Situation nicht verstehen), machen es wesentlich schlimmer.

Ich möchte mich in dem Moment einfach aus der Situation rausnehmen – das ist das Einfachste und verspricht immer Erfolg. Allein sein, mich selber wieder auf den Boden der Realität holen und den Triggermoment zur Seite schieben.

Das ist für viele Menschen so, die mit Triggern zu tun haben: der Situation entziehen, dafür sorgen dass man zur Ruhe kommt.

Einige Menschen haben dann sicherlich das Bedürfnis, zu helfen – in irgendeiner Art und Weise. Comforting – mir fällt das deutsche Wort nicht ein.

Bei mir ist dieses Verhalten absolut kontraproduktiv. Ich kann in solchen Momenten absolut niemanden um mich herum gebrauchen. Wer mir also hinterher läuft, wenn ich angespannt oder gar aggressiv wirke, der riskiert nicht nur seinen eigenen Seelenfrieden.

Kann ich als Außenstehender helfen?

Wenig. Manche wollen oder brauchen Nähe, wenn sie getriggert sind. Wie immer heißt das Zauberwort „Fragen“. Und was wesentlich wichtiger ist: die Situation einfach hin nehmen. Im Nachgang weder seinen Gegenüber dafür verantwortlich machen, dass man sich ungerecht behandelt gefühlt hat, oder dass man angeschnauzt wurde. Die Situation ist schon schlimm genug, wer getriggert wird, wird an einen schrecklichen Moment aus der Vergangenheit erinnert und das ist sehr belastend.

Wenn in deiner Gegenwart jemand durch einen Trigger in ein Verhalten fällt, was eigentlich total unangebracht ist, versuche es zu akzeptieren, frage gerne, was los ist und ob du helfen kannst. Aber vor allem: drehe deinem Gegenüber keinen Strick daraus. Mach es nicht zu einem Elefanten, denn das ist er schon und es belastet ziemlich. Doch leider gehört es oftmals einfach dazu, zur Krankheit, zum Leben und die meisten Betroffenen wissen eigentlich recht gut, wie sie damit umzugehen haben.


Photo by Mahdi Bafande on Unsplash

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